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Afrikanische Schweinepest im Kreis Groß-Gerau – aktuelle Infos

Aktuelle Informationen zur Afrikanischen Schweinepest finden Sie hier.

 

 

Update zum Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP): Restriktionszone umfasst nun auch Teile von Darmstadt und der Bergstraße

Nach dem Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Hessen hat sich die Zahl der positiv auf das Virus getesteten Wildschweine auf neun erhöht. Wie das Landwirtschaftsministerium am Dienstag mitteilte, wurde der Erreger bei zwei weiteren Kadavern vom Landesbetrieb Hessisches Landeslabor (LHL) nachgewiesen. Die Bestätigungsuntersuchung durch das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI), dem Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, steht aktuell noch aus.

Neuer Kadaverfund südlich der bisherigen Kernzone

Ein Wildschweinkadaver war bei Riedstadt-Leeheim, ein weiterer am Kühkopf im Hessischen Ried südlich der bisherigen Kernzone gefunden worden, sodass diese Zone nun erweitert werden muss. Daraus ergibt sich auch eine Vergrößerung der sogenannten Restriktionszone, die in einem 15-Kilometer-Radius um den Fundort gezogen wird. Die Zone umfasst nun auch Teile der Stadt Darmstadt und des Kreises Bergstraße. Bislang waren bereits Teile des Kreises Groß-Gerau, Offenbach-Land und Darmstadt-Dieburg sowie der Main-Taunus-Kreis und die Städte Frankfurt am Main und Wiesbaden von der Restriktionszone betroffen. Nach dem neuen Fund sind nun auch die südlichen Teile des Kreises Groß-Gerau mit Gernsheim und Biebesheim sowie die komplette Fläche Stockstadts in dieser Zone. Der Kreis Groß-Gerau ist jetzt vollständig in der sogenannten Restriktionszone.

Innerhalb dieser Zone gelten bestimmte Einschränkungen für die Öffentlichkeit, zum Beispiel die 5m-Leinenpflicht für Hunde, aber auch für die Jagd und die Landwirtschaft. Das Ministerium entscheidet lageabhängig über die zu treffenden Maßnahmen. „Wir erwarten nun eine angepasste Allgemeinverfügung“, sagte Landrat Thomas Will (Groß-Gerau).

Hintergrund: ASP und die Suche nach Kadavern

Die Region wird aktuell durch professionelle Hunde- und Drohnenstaffeln aus Hessen sowie dem gesamten Bundesgebiet nach weiteren Kadavern abgesucht, von denen Proben zur Untersuchung genommen werden. Insgesamt wurden seit Mitte Juni bereits 75 tote Wildschweine beprobt. Der Erreger ist für Menschen ungefährlich. Bei Schweinen verläuft die Erkrankung dagegen fast immer tödlich. Eine Impfung gegen die ASP gibt es nicht.

Das Landwirtschaftsministerium informiert über die aktuelle Entwicklung auf seiner Website:
https://landwirtschaft.hessen.de/Tierschutz-und-Tierseuchen/Tierseuchen/Afrikanische-Schweinepest

Im Landkreis Groß-Gerau ist erstmals in Hessen ein Wildschwein positiv auf die Afrikanische Schweinepest (ASP) getestet worden. Ein entsprechendes Ergebnis des Landeslabors Hessen wurde am Samstag, 15. Juni, vom Friedrich-Loeffler-Institut (FLI), dem Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, bestätigt. Das Tier war südlich von Rüsselsheim nahe einer Landstraße gefunden worden.

 

Seitdem laufen die Maßnahmen zum Schutz vor einer Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest in der Region. Der Kreis Groß-Gerau, das Regierungspräsidium Darmstadt und das Hessische Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt arbeiten dabei eng zusammen und stehen in permanentem Austausch. Das Landwirtschaftsministerium hat unverzüglich eine ASP-Koordinationsgruppe sowie einen Tierseuchenstab eingerichtet. Oberstes Ziel ist es, die Tierseuche auf ein möglichst kleines Gebiet einzudämmen und zu verhindern, dass diese sich ausbreiten kann oder auf Hausschweinbestände übertritt. Für Schweine (Haus- und Wildschweine) verläuft eine Infektion mit dem ASP-Virus fast immer tödlich. Für den Menschen und für andere Haus- und Nutztierarten ist die Afrikanische Schweinepest dagegen ungefährlich.

 

Die Übertragung erfolgt vor allem durch direkten Kontakt mit Kadavern infizierter Tiere, die Aufnahme von Speiseabfällen oder Schweinefleischerzeugnissen sowie indirekte Übertragungswege (Fahrzeuge, Jagdausrüstung, landwirtschaftliche Geräte, Kleidung). Eine Übertragung auf den Menschen ist nicht möglich, auch der Verzehr von möglicherweise kontaminiertem Fleisch stellt keine Gefahr für die menschliche Gesundheit dar. Weitere Informationen dazu finden sich auf den Internetseiten des Landwirtschaftsministeriums: https://landwirtschaft.hessen.de/tierschutz-und-tierseuchen/tierseuchen/afrikanische-schweinepest

 

Um den Fundort herum wird nun in einem Radius von zirka 15 Kilometern eine sogenannte Restriktionszone eingerichtet. Darauf haben sich alle beteiligten Stellen verständigt. Kreise, die in diesem Radius liegen, arbeiten gerade an Allgemeinverfügungen, die unter anderem das Verbringen von Schweinen und deren Haltung sowie den Umgang mit tierischen Produkten und das Ausbringen von Gülle regeln. Ein generelles Jagdverbot in der besagten Zone soll dazu führen, Wildschweine nicht aufzuschrecken. Die Suche nach möglichen Kadavern im Umkreis der Fundstelle ist bereits angelaufen. Betroffen von der Restriktionszone sind neben dem Landkreis Groß-Gerau der Main-Taunus-Kreis, Darmstadt-Dieburg, Offenbach-Land sowie die Städte Frankfurt und Wiesbaden. Zudem liegen in Rheinland-Pfalz der Landkreis Mainz-Bingen und die Stadt Mainz in dem Radius von 15 Kilometern. Die oberste Landesbehörde in Rheinland-Pfalz wurde informiert, auch mit den zuständigen Bundesbehörden steht das hessische Landwirtschaftsministerium im engen Austausch.

 

Die von der Restriktionszone betroffenen Veterinärbehörden der Landkreise und kreisfreien Städte organisieren aktuell die Suche, Beprobung, Bergung und Entsorgung von Fallwild und in diesem Zusammenhang die Einrichtung von Kadaversammelplätzen. Die Krisenstrukturen der betroffenen Kreise wurden aktiviert, ein Bürgertelefon wurde bereits eingerichtet und ist unter 06152 – 989 898 erreichbar. Das epidemiologische Expertenteam des Friedrich-Loeffler-Instituts unterstützt die Veterinärbehörde des Landkreises Groß-Gerau seit Montag vor Ort.

 

Bislang wurde lediglich ein infiziertes Wildschwein festgestellt. Wenige Kilometer davon entfernt wurden zwei weitere tote Wildschweine gefunden; diese wurden negativ auf das Virus getestet. Im September 2020 war der erste ASP-Fall bei einem Wildschwein in Deutschland bestätigt worden – in Brandenburg. Mit dem jetzt bestätigten Fall im Kreis Groß-Gerau hat das Virus erstmals auch das Land Hessen erreicht. Veterinäramt und Gefahrenabwehr des Kreises Groß-Gerau haben am Montagvormittag die erste Kadaversammelstelle einschließlich Desinfektions-schleuse aufgebaut. Die Sammelstelle befindet sich direkt neben dem Veterinäramt am Landratsamt Groß-Gerau.

Weitere Informationen sind auf der Homepage des Kreises unter

https://www.kreisgg.de/ordnung/verbraucherschutz/afrikanische-schweinepest-im-kreis-gross-gerau

zu finden.

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